A B D E F G H J K L M P R S U W

Wenn bei Pferden ein Zinkmangel festgestellt wird, ist die erste Reaktion der Besitzer und leider auch vieler Tierärzte und Therapeuten nun unbedingt Zink zu füttern. Aber das macht, wenn ich ehrlich bin, überhaupt keinen Sinn. Der Serumspiegel von Zink ist von vielen Faktoren abhängig und ist nicht aussagekräftig um Rückschlüsse auf die Gesamtversorgung zu schließen. Ein paar dieser Faktoren sind:

1.) Die Resorptionsparameter von Eisen. Diese sind abhängig von der Leber- und Darmgesundheit sowie vom Angebot in der Ration.

2.) Die in der Ration enthaltene Menge von Mangan und die Relation zum Eisen.

3.) Die in der Ration enthaltenen Mengen an Kalzium, Phosphor und Kupfer.

4.) und noch ein paar anderen Parametern. Das würde aber hier zu weit führen.

Was ist also zu tun, wenn das Pferd einen Zinkmangel im Blutbild hat?  Wir stellen uns folgende Fragen:

1.) Ist ein Zinkmangel aus der Ration überhaupt möglich (Rationskontrolle)?

2.) Wenn genug Zink in der Ration ist, wieso resorbiert das Pferd nicht, bzw. ist ggf. ein Elementüberhang vorhanden?

3.) Wie ist es um die Gesundheit der Darmwand und der Leber bestellt?

4.) Wie sieht es mit den anderen Elementen aus? In welchem Verhältnis stehen sie in der Ration?

5.) Hat das Pferd ggf. zu wenig Eiweiß?

Wenn ein echter Zinkmangel sichtbar wird (in Form zB von Hautproblemen) besteht er schon mindestens 80-120 Tage. Ein Zustand den man hätte vermeiden können, wenn man von Anfang an einen guten Blick auf die Ration geworfen hätte. Die gleiche Zeit benötigt das Pferd nun, sofern es dann besser eingestellt wird, sich wieder davon zu erholen. 120 Tage…also 4 Monate.

Es macht aber, ohne genaues hinsehen und Analyse ÜBERHAUPT KEINEN SINN Zink als Einzelsupplement zu füttern. Der Zinkspiegel wird sich nicht verändern, im Gegenteil, es könnte den Gesamthaushalt an Spurenelementen schlicht noch mehr durcheinander bringen.