Aaaalle Jahre wiiiieder, werde ich nach dem Weihnachtsbaum gefragt. Und kaum ist der Dreikönigstag herum, geht sie los, die Internetdiskussion um den Weihnachtsbaum. Dabei variieren die Meinungen zwischen “Grüngewächs aus der Hölle” und “Total tolle Futterergänzung”. Und jedes Jahr findet in diversen Foren mindestens ein Shitstorm deswegen statt. Ich denke mir dabei immer: Ganz entspannt bleiben.
Ich halte es ganz pragmatisch mit den folgenden Richtlinien:
Der Weihnachstbaum sollte NICHT gefüttert werden wenn:
– ich nicht genau weiß um welche Art Nadelgehölz es sich handelt
– ich nicht weiß wo er her kommt und er mit Insektiziden und Herbiziden belastet sein könnte
– Lametta oder Drahtreste dran sind
– es kein Weihnachtsbaum sondern eine Eibe oder ein sonstiges stark
giftiges Gewächs ist
– die Pferde nicht gesund oder tragend oder noch Fohlen sind
Der Weihnachtsbaum kann gefüttert werden wenn:
– ein Baum (1,60m) auf mindestens 10 Pferde über mehrere Tage verteilt wird
– ausreichend reguläres Raufutter zur Verfügung steht
– der Baum abgeastet wurde (d.h. es handelt sich nur noch um Zweige. Abasten = man schneidet die Zweige vom Stamm und entsorgt den Stamm separat)
– alle Pferde gesund und munter sind
Weihnachtsbäume enthalten diverse ätherische Öle, Terpene, Tannine und sonstiges Zeug. In kleinen Dosen ist nichts davon für ein gesundes Pferd problematisch. Es gehört zu Weilen auch zum natürlichen Nahrungsspektrum eines Pferdes. Allerdings sind Pferde keine Müllschlucker und keine Weihnachtsbaum-Entsorgungs-Maschinen. Und Weihnachtsbäume ersetzen in keinster Weise das Raufutter.
Wie immer macht die Dosis das Gift.